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Euro Truck Simulator 2 / Review

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„Simulatoren sind langweilig, sehen schlecht aus und landen nach wenigen Minuten in der Ecke!“, so hätte man noch vor gar nicht all zu langer Zeit sagen können, als die Welle der Simulatoren über die Spielergemeinde brach. Es wurde alles simuliert, vom Bagger über die Müllabfuhr bis zum Chirurgen. Inzwischen reicht es jedoch nicht mehr, ein halbgares Spiel in eine nette Verpackung zu stecken und ihm hochtrabende Features zu verpassen. Im Gegenteil, die Spieler erwarten hier inzwischen das, was auf der Verpackung steht, nämlich eine entsprechende Simulation, die nicht nur wenige Minuten an den Bildschirm fesselt.
Ob der „Euro Truck Simulator 2“ diesen Ansprüchen gerecht werden kann?

Zu Spielbeginn wird auch im „Euro Truck Simulator 2“ erst einmal ein Profil erstellt. Man gibt dem Charakter einen Namen, ein Profilbild – wobei hier leider nicht die Möglichkeit besteht, ein eigenes Bild einzubinden – und sucht sich eine Startstadt aus. Hier stehen diverse Großstädte aus ganz Europa zur Verfügung. Wo man nun beginnt, ist eigentlich nur Geschmackssache, denn wirkliche Unterschiede gibt es nicht. Auf jeden Fall startet man nicht gleich mit einem eigenen Unternehmen, sondern als Fahrer in einer Spedition. Daher bestehen die ersten Spielstunden darin, genug Geld zu scheffeln, um sich den ersten eigenen LKW leisten zu können und nur noch für die eigene Tasche zu arbeiten (Steuer etc. muss natürlich gezahlt werden).

 

Aufträge stehen reichlich zur Verfügung, ganz zu Beginn fährt man jedoch eher Nachbarstädte an. Das macht auch Sinn, so ist man nicht stundenlang für einen Auftrag unterwegs, sondern kann am Grundstein für sein eigenes Imperium arbeiten.
Ob man nun Zucker transportiert, Erze als Fracht wählt, oder beispielsweise Gefahrgüter bevorzugt, darf man bei den Aufträgen selbst festlegen, fast alles möchte von A nach B transportiert werden.
Während man diese Aufträge absolviert, sammelt man jedoch nicht nur Geld, sondern auch Erfahrungspunkte. Diese darf man nun auf diverse Fertigkeiten verteilen, um sich z.B. auf eine Frachtgutrichtung zu spezialisieren. Klar, auch eine Verteilung auf mehrere Fertigkeiten ist möglich, dies ist dann sinnvoll, wenn man einen Allrounder „heranzüchten“ möchte.

 

Die Steigerung der Fertigkeiten wird später wichtig, nämlich zu dem Zeitpunkt, wenn man den ersten eigenen LKW kaufen darf. Hierzu holt man sich Geld von der Bank, die jedoch wie im wahren Leben Zinsen haben will und geht dann zum LKW-Dealer seiner Wahl. Hier wird man aber direkt merken, dass zwar viele verschiedene LKWs zur Auswahl stehen, jedoch nur ein sehr kleiner Teil davon auch gekauft werden darf. Das hat etwas mit dem Erfahrungslevel zu tun, den man erreicht hat. Ist dieser für einen LKW-Typ zu gering, wird man nicht mit diesem vom Hof fahren dürfen.
Im späteren Spielverlauf darf man übrigens eine eigene Spedition aufbauen. Jede Menge LKWs kaufen, Fahrer einstellen, diese mit Aufträgen versorgen usw..

Hat man nun einen Auftrag angenommen, sollte dessen Ware auch pünktlich beim Kunden ankommen. Daher heißt es: Rauf auf den Bock und nicht trödeln. An die Verkehrsregeln jedoch sollte man sich im „Euro Truck Simulator 2“ schon halten, denn sonst gibt es zum einen weniger Erfahrungspunkte und zudem noch dicke Strafgelder. Schrotten darf man sein Gefährt übrigens auch im zweiten Teil nicht, ein Schadensmodell wird man vergeblich suchen. Trotzdem kann es passieren, dass man so verunglückt, dass sich der LKW auf die Seite legt und abgeschleppt werden muss. Neben einer teuren Reparatur geht dann auch wertvolle Zeit verloren.

 

Die Fahrten von A nach B dauern nicht so lange, wie es im wirklichen Leben der Fall wäre. Trotzdem ist man oft gerne mal eine Stunde oder mehr auf europäischen Autobahnen und in diversen Großstädten unterwegs. Hierbei darf man jedoch nicht zu viel Wert auf Authentizität legen, denn es fehlen viele (gerade kleinere) Städte und somit deren Autobahn-Auf- und -Abfahrten und auch die im Spiel befindlichen Großstädte sind ordentlich geschrumpft. Bestimmte Wahrzeichen darf man zwar bewundern, jedoch meist im Hintergrund, zu diesen fahren darf man nie.
Die Frage ist nun, ob es überhaupt machbar wäre, das reelle Strassen- und Stadtbild von Europa in ein Spiel zu packen. Nimmt man dieses Manko den Entwicklern nicht krumm, bekommt man trotzdem eine ordentliche Simulation geboten.
Viel Verkehr, der zudem ein reelles Verhalten an den Tag legt, Tag- und Nachtwechsel, ein Wettersystem und vieles mehr bringen einiges an Atmosphäre in den Titel. Auch an Ruhepausen haben die Entwickler gedacht, so müssen hin und wieder Raststätten oder Parkplätze angefahren werden, um einige Stunden auszuruhen. Macht man dies nicht, kann es sogar passieren, dass der virtuelle Fahrer in einen Sekundenschlaf fällt. Passiert dies, wird der Bildschirm kurz schwarz, man sieht also nicht mehr, wohin man fährt. Diese Option darf man zwar auch deaktivieren, ich jedoch finde diesen Effekt recht gelungen.

 

Optisch kann sich der „Euro Truck Simulator 2“ übrigens sehen lassen. Die LKWs und deren Führerhäuser sind sowieso wunderbar ihren großen Vorbildern nachempfunden, aber auch die Landschaftsgrafik blieb diesmal nicht auf der Strecke.
Die Soundeffekte sind ebenfalls gelungen, das Dröhnen der schweren Maschinen wummert ordentlich aus den Boxen. Sitzt man im LKW, darf man einen der vorgegeben Radiosender einschalten. Reicht dies nicht, fügt man einfach eigene Playlists aus dem Spiel heraus hinzu, womit dann jeder glücklich sein dürfte.
Die Steuerung ist mehr als ordentlich, da man den Titel nicht mit Maus und Tastatur steuern muss. Hat man nämlich ein Gamepad oder noch besser ein Lenkrad, kann man dieses problemlos verwenden. Zum Kalibrieren stehen sehr viele Optionen zur Verfügung.

Fazit:
Der „Euro Truck Simulator 2“ ist einer der besseren Simulatoren. Gut, man wünscht sich nach einer gewissen Spielzeit ein größeres Straßennetz und mehr Städte, aber schon der Grundinhalt des Titels kann sich sehen lassen. Es wird gut 20 Stunden dauern, bis man überall mal war, andere Spiele bieten nach dieser Zeit auch nicht mehr viel neues. Dafür darf man im „Euro Truck Simulator 2“ dann seinen Charakter weiter „aufleveln“ und seine eigene Spedition auf die Beine stellen. Auch wenn dieser Part noch recht simpel ist, ist er trotzdem eine nette Beigabe.
Die LKWs und die Landschaften sehen prima aus, das Wettersystem sorgt für Abwechslung, auch wenn leider kein Schnee fällt. Der Tag-/Nachtwechsel bringt dann noch den Extrakick „Fernfahrerromantik“ in das Spiel.
Wer solche doch eher ruhigen Spiele mag, kann beim „Euro Truck Simulator 2“ bedenkenlos zugreifen!

Der Beitrag Euro Truck Simulator 2 / Review erschien zuerst auf Gameothek.


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